„5 Fragen“ an Kai Ressin von der DRK-Wasserwacht Potsdam
Luft- und Wasserretter, Rettungsschwimmlehrer, Einsatztaucher: Kai Ressin übernimmt gleich mehrere Aufgaben bei der DRK-Wasserwacht Potsdam. Seit 2004 ist er für das DRK an, auf und in Potsdams Gewässern unterwegs. Für die Rubrik „5 Fragen an“ haben wir mit dem 33-Jährigen über besondere Einsätze und seine unveränderte Begeisterung für die DRK-Wasserwacht Potsdam gesprochen.
Der DRK-Kreisverband Potsdam/Zauch-Belzig ist groß und vielfältig. In den verschiedenen Einrichtungen von Tagespflege über Fahrdienst bis zur Geschäftsstelle in Nuthetal arbeiten rund 750 Mitarbeitende.
Genau sie sollen auch Thema auf der Kreisverbands-Webseite sein. In der Rubrik „5 Fragen an” sollen sie einen kurzen Einblick in ihr Engagement beim DRK geben. Außerdem erzählen sie, wie sie zum Kreisverband gekommen sind. Meinungen zu Tagesaktuellem sowie persönliche Anekdoten inklusive.
In der neuen Ausgabe haben wir mit Kai Ressin von der DRK-Wasserwacht Potsdam gesprochen. Wie kam es, dass er zur Wasserwacht gekommen ist? Und gibt es einen Einsatz, an den er sich besonders erinnert?
Die besondere Kombination des Engagements in der DRK-Wasserwacht Potsdam
1. Herr Ressin, wie kam es, dass Sie zur DRK-Wasserwacht Potsdam gekommen sind?
Ich war sowieso schon immer ein wasserbegeisterter Mensch. Gleichzeitig war mein Vater Rettungsschwimmer und hat Rettungsschwimmer ausgebildet, mein Bruder war im Flossenschwimmen / Streckentauchen sehr aktiv, was ich auch als Kind viele Jahre gemacht habe. Mit zwölf Jahren habe ich dann mein Bronzeabzeichen als Rettungsschwimmer sowie meinen privaten Tauchschein gemacht, war auch viel mit meinem Vater und Bruder tauchen. Das hat dazu beigetragen, dass ich mit 16 Jahren meine Ausbildung zum Einsatztaucher bei der DRK-Wasserwacht Potsdam gemacht habe und seit 2004 dabei bin.
Warum haben Sie bei der DRK-Wasserwacht Potsdam angefangen?
Das Schöne an der Wasserwacht war: Ich konnte meine Begeisterung für Wassersport mit humanitären Werten und dem Arbeiten im Team verknüpfen. Das sind auch genau die Gründe, warum es mir auch nach so vielen Jahren in der Wasserwacht Potsdam noch so großen Spaß macht: die Kombination aus Wassersport, zusammen etwas bewirken und das Engagement, Gutes zu tun, Menschen zu helfen.
Kai Ressin von der DRK-Wasserwacht Potsdam: Einsatztaucher, Wasserretter, Bootsführer, Rettungsschwimmlehrer
2. Was sind ihre Aufgaben bei der DRK-Wasserwacht Potsdam?
Als Einsatzkraft der DRK-Wasserwacht Potsdam bin ich auf unterschiedliche Weise im Einsatz, zum Beispiel als Einsatztaucher, Wasserretter oder Bootsführer. Als Einsatztaucher ist es zum Beispiel meine Aufgabe, das Wasser oder auch Böden von Gewässern abzusuchen. Manchmal gibt es Einsätze, bei denen ein Boot kentert oder aufgerichtet werden muss, bei denen wir Fahrzeuge und andere Güter aus dem Wasser bergen. Das gemeinsam im Team anzugehen und zu schaffen, reizt mich enorm. Gleichzeitig können wir die Erstversorgung bei Unfällen übernehmen und bringen Verletzte an Land, wo dann schon – wenn nötig – der Rettungsdienst wartet.
Ich kümmere mich auch um die Ausbildung von Rettungsschwimmerinnen und -schwimmern und gebe Schwimmunterricht. Dabei geht es nicht nur darum, schwimmen zu lernen und sich sicher im, am und auf dem Wasser zu bewegen. Es geht darum, zu verdeutlichen, warum das Rettungsschwimmen so wichtig ist und Leben retten kann.
3. Sie sind schon einige Jahre bei der DRK-Wasserwacht Potsdam. Gibt es einen Einsatz, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ich erinnere mich noch an einen Einsatz im Schlänitzsee im Norden Potsdams. Dort waren ein Frachtkahn und ein Segelboot kollidiert. Bei dem Unfall auf dem Wasser kamen zwei Personen ums Leben. Ich erinnere mich noch heute an den Einsatz, da es seitdem nie wieder vorgekommen ist, dass es gleich zwei betroffene Personen auf einmal gegeben hat. Dabei nimmt der Verkehr auf Potsdams Gewässern und Wasserstraßen immer mehr zu und damit auch die Zahl der Unfälle auf dem Wasser. Ich hoffe, so etwas nicht noch einmal zu erleben.
Warum es sicht lohnt, bei der DRK-Wasserwacht in Potsdam mitzumachen
4. Welchen Stellenwert nimmt ihr Engagement bei der DRK-Wasserwacht Potsdam im Alltag ein?
Durch das Miteinander schon seit vielen Jahren sind die Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler der DRK-Wasserwacht Potsdam wie eine Art Familie für mich, in die ich hineingewachsen bin. Das ist ja das Spannende: Nicht nur die Einsatzmöglichkeiten sind enorm vielfältig. Gleichzeitig bringt man sich gegenseitig bei der Wasserwacht Dinge fürs Leben bei, hilft sich, wo man kann, erledigt Hausaufgaben zusammen, findet Freundinnen und Freunde.
Außerdem genieße ich es jedes Mal aufs Neue, als Wasserretter in den Strandbädern Templin und Babelsberg erst aufzupassen, dass alle eine schöne Zeit haben und dann nach Strandbadschluss in der Abendsonne zu grillen. Die Stimmung in der DRK-Wasserwacht Potsdam ist meiner Meinung nach eine Besondere. Die Leute sind aus freien Stücken vor Ort und sind mit vollem Herzen dabei. Und aus meiner Erfahrung als berufstätiger Familienvater kann ich sagen: Ehrenamt, Job und Familie lassen sich durchaus gut miteinander vereinbaren.
5. Warum lohnt es sich, bei der DRK-Wasserwacht Potsdam mitzumachen?
Die Möglichkeiten des Engagements bei der DRK-Wasserwacht Potsdam sind fantastisch vielfältig: Ich kann ein Boot fahren, im Sanitätsdienst arbeiten, tauchen. Diese Vielfalt hat mich immer gereizt und tut es unverändert. Hinzu kommt, dass es mir großen Spaß macht, mit dem Team zu arbeiten, im Einsatz zu sein. Zu erfahren, dass die eigene Anwesenheit etwas bewirkt, Menschen sichert und rettet.
Innerhalb der Wasserwacht kann man zudem so einige Ausbildungen absolvieren. Man findet nach und nach heraus, was man gerne macht, in welchem Bereich man seine Stärken am besten ausspielen kann. Die Ausbildungen und das ehrenamtliche Engagement helfen auch bei der Berufsvorbereitung. Ich habe sie immer als Pluspunkt in Bewerbungsunterlagen wahrgenommen.
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- Grundsätzliches zur DRK-Wasserwacht Potsdam auf drk-belzig.de + drk-ov-potsdam.de
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